Im Stadtilmer Bärsaal wimmelt es vor Besuchern mit neugierigen Blicken. Es sind vorwiegend Erwachsene, die sich hier an Ständen umsehen, mit den Betreibern ins Gespräch kommen und fachsimpeln.

Auch einige Mitglieder des Freundeskreises „Stadtilmer Spielzeugbahnen“ sind vor Ort. Sie sind die Organisatoren der 3. Stadtilmer Spielzeugbörse. Die Idee zu dieser Veranstaltung ist eng mit der Geschichte Stadtilms verbunden. Carl Liebmann hatte hier 1948 begonnen, Spielzeugeisenbahnen der Spur „0“ zu produzieren. Um diese traditionellen Modelle nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, hat sich der vor fünf Jahren gegründete Freundeskreis entschlossen, eine Spielzeugbörse ins Leben zu rufen. „Das Besondere an der Stadtilmer Börse ist, dass sie an einem Ort stattfindet, an dem Spielzeug produziert wurde“, so Klaus Blechschmidt, stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises. Und das hat laut Blechschmidt Seltenheitswert.

Er selbst war an diesem Tag auf der Suche nach vier Rädern für eine Lok der Nürnberger Firma Kraus. Das gute Stück ist etwa 50 Jahre alt und soll restauriert werden. Im Gegenzug gab es an seinem Stand Zubehör für die Modelleisenbahn Spur „0“ .Auch Thomas Wittrodt aus Stadtilm, ebenfalls Mitglied des Freundeskreises, stellte in Stadtilm einige Raritäten aus. Geschützt in einer Vitrine war seine Lok der Baureihe 01, hergestellt im VEB (K) Metallwarenfabrik Stadtilm, zu sehen und von den Besuchern dicht umlagert. Den materiellen Wert der zwischen 1953 bis 1956 produzierten Lok konnte und wollte er aber nicht genau beziffern. Für Wittrodt ist der Sammlerwert entscheidend. Dies trifft auch auf die zahlreichen Besucher zu, die teilweise bis zu 400 Kilometer zurücklegten, um an der Börse teilzunehmen. Das nächste große Ziel des Freundeskreises ist es, ein Museum für die Spuren „0“ und „S“ in Stadtilm zu eröffnen.

Quelle Thüringer Allgemeine – Christoph Vogel 11.09.12

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Börse vom 08.09.2012

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